Hauptstadt- Kongress 2024: Die Highlights
Projekt „BOTschafft Inklusion“ weckt Interesse und gewinnt wertvolle Anregungen und Netzwerkkontakte für die zweite Hälfte der Projektlaufzeit
Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit ist das bedeutendste Kongressereignis der deutschen Gesundheitswirtschaft. In diesem Jahr nahmen rund 5.000 Vertreter*innen aus Politik, Kliniken, Ärzteschaft, Pflege, medizinischer Forschung und von Kostenträgern am Austausch über aktuelle Herausforderungen und innovativer Lösungen in der deutschen Gesundheitswirtschaft teil.
BOTschafft Inklusion hat Interesse geweckt
Beim Hauptstadtkongress (HSK) hatten wir vom 26. – 28. Juni 2024 die Gelegenheit, unseren barrierefreien KI-basierten Chatbot zur Eingliederung und Teilhabe von pflegenden Angehörigen in den Arbeitsmarkt einem breiten Publikum vorzustellen. Wir haben mit Entscheider*innen in Unternehmen und aus der Gesundheitsbranche über die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf gesprochen. Es gab regen Austausch mit anderen KI-Projekten über die Potenziale von Künstlicher Intelligenz im Wissensmanagement. Aus den Gesprächen haben wir viel mitgenommen – besonders was die Transfermöglichkeiten des protypischen Chatbots betrifft.
Vorstellung am W.I.R.-Gemeinschaftsstand
Janine Eichen, Projektmanagerin der Gesundheitsregion KölnBonn e.V., stellte das Projekt unter dem Titel „Jenseits von guten Worten und Euro Häppchen: Arbeitsbedingungen verbessern, Arbeitskräfte gewinnen – Beispiele, Projekte, Perspektiven“ als ein Beispiel möglicher Lösungsansätze im Rahmen des begleitenden Programms am W.I.R.-Gemeinschaftsstand mit Mitgliedern des Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen e.V. vor. Sie betonte insbesondere die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts. Mit dem Chatbot besteht eine weitere Lösungsmöglichkeit, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: Pflegende Eltern, die hoch motiviert sind und erwerbstätig sein wollen, können so dem Arbeitsmarkt eher zur Verfügung stehen.
BOTschafft Inklusion trifft die Themen der Zeit
Der interdisziplinäre Austausch beim HSK 2024 zeigte deutlich, dass wir mit „BOTschafft Inklusion“ einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung aktueller gesellschaftlicher Fragestellungen liefern können. Neben gesundheitspolitischer Reformvorhaben bestimmten zwei Themen den diesjährigen HSK:
- Möglichkeiten und Grenzen von KI in der Gesundheitswirtschaft
Als Teil der Kongresseröffnung referierte Alexander Britz, Leiter des Geschäftsbereichs Öffentlicher Sektor bei Microsoft Deutschland, über Möglichkeiten und Grenzen von Künstlicher Intelligenz. Während insbesondere in der Spracherkennung durch KI große Fortschritte erreicht werden konnten, bremse die mangelnde Einheitlichkeit bei der Interpretation der Datenschutzgrundverordnung die Anwendung von KI immer wieder aus. In der anschließenden Talkrunde wurde der Mehrwert von KI bei der Informationsverarbeitung und für die personalisierte Patient*innenversorgung betont.
Schulung von Anwender*innen ist essenziell
Konkrete Anwendungsbeispiele wurden in zahlreichen Sessions und in der Ausstellungshalle präsentiert und kritisch diskutiert. Der Austausch zeigt, dass die Partizipation, Aufklärung und Schulung von Anwender*innen zentrale Kriterien für eine erfolgreiche Implementierung von KI-Anwendungen sind. Bei “BOTschafft Inklusion” setzen wir daher auf die Entwicklung im Co-Design, um die einzelnen Zielgruppen von Beginn an einzubeziehen und so die Akzeptanz bei Anwender*innen zu erhöhen.
- Fachkräftemangel und Transformation der Unternehmenskultur als Lösungsstrategie
Der Fachkräftemangel wurde in zahlreichen Sessions und Gesprächen als eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft der Gesundheitswirtschaft thematisiert. Unter Schlagworten wie New Work, New Leadership, gesunde Arbeitskultur, flache Hierarchien, flexible Arbeitszeitgestaltung und Entbürokratisierung wurden zahlreiche Ansätze zum Umgang mit dem Fachkräftemangel diskutiert. Trotz der Vielfalt der Ansätze ist allen gemein: die Erkenntnis, dass der Fachkräftemangel einen grundlegenden Wandel der Unternehmenskultur und -strukturen erforderlich macht, der sich durch eine stärkere Orientierung an den Mitarbeiter*innen und Flexibilisierung der Arbeitsmodelle auszeichnet. Bedenkt man, dass rund jede*r sechste Erwerbstätige in Deutschland in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt ist, ist die Gesundheitswirtschaft als großer Arbeitsmarkt für die berufliche Teilhabe von Angehörigen in Pflegeverantwortung relevant.
Fazit: BOTschafft Inklusion ist positiv aufgefallen
Der Hauptstadtkongress 2024 war ein voller Erfolg für „BOTschafft Inklusion“. Das Projekt traf den Nerv der Zeit und wir konnten wertvolle Rückmeldungen für den Aufbau der Wissensdatenbank und für das Training des Chatbots sammeln. Darüber hinaus bot der HSK auch die Gelegenheit zur Vernetzung mit Kooperationspartner*innen für die Dissemination der Ergebnisse, die in der zweiten Hälfte der Projektlaufzeit ansteht.
Wir danken allen Gesprächspartner*innen ganz herzlich für das Interesse, das gemeinsame Weiterdenken und die hilfreichen Rückmeldungen. Denn: Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf gelingt, wenn wir alle mitmachen.
Wir freuen uns über den rundum gelungenen Kongress, danken den Organisator*innen des Gemeinschaftsstands W.I.R. und des HSK 2024 und sind gespannt auf die zweite Hälfte der Projektlaufzeit.